Kostenfresser auf den Prüfstand stellen
Neben den Sperrungen durch die Sanierung der Franz-Josef-Strauß-Brücke wunderten sich staugeplagte Passauer auch über die parallelen Umbauarbeiten auf der Schanzlbrücke. Die Grünen hinterfragen nun die Sinnhaftigkeit und wollen im Stadtratsplenum genauer über die Maßnahme informiert werden. Dazu hat die Stadtratsfraktion eine Anfrage an Oberbürgermeister Jürgen Dupper eingereicht.
Grünen-Stadträtin Diana Niebrügge findet: „Dafür, dass es ursprünglich als Nacht- und Nebelaktion angekündigt war, dauerte es eine ganze Weile. Mit unserer Anfrage wollen wir mehr über Dauer, Kosten und Nutzen der Maßnahme erfahren.“
Als notwendig wurde diese dem Stadtrat präsentiert, um den Abfluss des stadtauswärts führenden Verkehrs durch die Verlängerung der Abbiegespur Richtung Hacklberg zu verbessern. „Das Resultat sieht im Moment eher danach aus, als hätte man hier großen Aufwand für einen eher kosmetischen Eingriff betrieben, wobei der Zeitpunkt und vor allem die positiven Auswirkungen fraglich sind“, wundert sich Stadtrat Matthias Weigl.
Fraktionsvorsitzende Stefanie Auer sieht sich dabei an eine ähnliche Maßnahme erinnert, die ebenfalls auf Kritik der Grünen stieß: „Die Einfädelspur an der Franz-Josef-Strauß-Brücke schlug damals mit rund zwei Millionen Euro zu Buche. In Zeiten angespannter Haushalte und dringend notwendiger Investitionen sollten solche Kostenfresser generell auf den Prüfstand gestellt werden.“
Außerdem schlagen die Grünen vor, bei künftigen Beeinträchtigungen des Verkehrs nicht nur das Auto, sondern ganzheitlich alle Verkehrsmittel in den Blick zu nehmen: „Gerade bei lange bekannten, planbaren Eingriffen wie den Brückensanierungen wäre es sinnvoll, sich mehr auf die Alternativen zum Auto zu konzentrieren und diese möglichst attraktiv zu machen. Unser Ziel ist, dass die Menschen, die nicht aufs Auto angewiesen sind, dieses nach Möglichkeit stehen lassen können und trotzdem mobil sind, indem gute Umstiegsmöglichkeiten auf den Umweltverbund geschaffen werden. Je weniger Autos auf der Straße, umso weniger Stau. Das spart Zeit und Nerven und steigert Umweltschutz und Lebensqualität“, sind Stefanie Auer und Matthias Weigl überzeugt.
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