Fünferlsteg: Verantwortungsvoll prüfen statt vorschnell entscheiden

Grünen wäre ein Erhalt am liebsten – Mehr Informationen nötig

Der Fünferlsteg ist ein prägendes Bauwerk für Passau und steht unter Denkmalschutz. „Auch wir Grüne wünschen uns, dass der Steg erhalten bleibt“, erklären die grünen Stadtratsmitglieder. „Doch Fakt ist: Wir müssen handeln – mit Bedacht und auf Basis verlässlicher Informationen.“

„Wir haben im vergangenen Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität nicht für einen Ersatzbau gestimmt, sondern für eine sorgfältige Prüfung aller Optionen“, stellt Fraktionsvorsitzende Stefanie Auer klar. „Es ist meiner Einschätzung nach zu früh, um zu entscheiden, ob ein Neubau nötig ist oder der Steg erhalten bleiben kann. Eine fundierte Abwägung ist unerlässlich. Das Ziel sollte an sich der Erhalt des Fünferlstegs sein.“

Stadträtin Dr. Stefanie Wehner fordert: „Bevor der Stadtrat eine Entscheidung treffen kann, brauchen wir eine klare Darstellung der Situation und der Optionen: Zu welchem Preis kann der Steg saniert werden? Welche Kosten bringt eine Sanierung im Vergleich zu einem Neubau? Wie positioniert sich das Landesamt für Denkmalschutz? Gibt es im Zuge der Sanierung die Möglichkeit, die Situation für Radfahrer*innen zu verbessern? Eine transparente Prüfung verschiedener Möglichkeiten ist erforderlich.“

Stadtrat Matthias Weigl kritisiert, dass Oberbürgermeister Dupper in der Sitzung zunächst den Eindruck erweckt habe, der Fünferlsteg stehe nicht unter Denkmalschutz – eine Aussage, die sich als falsch herausstellte. „Solche irreführenden Darstellungen sind nicht akzeptabel. Es ist Aufgabe des Oberbürgermeisters, den Stadtratsmitgliedern eine verlässliche Entscheidungsgrundlage zu liefern, statt Verwirrung zu stiften und Nebelkerzen zu werfen. Auch diese Sitzung hat zahlreiche Fragen aufgeworfen, die es zu klären gilt“, so Weigl.

Neben dem Erhalt oder einem möglichen Ersatzneubau des Fünferlstegs muss auch eine sichere und praktikable Lösung für den Radverkehr gefunden werden. Der Steg ist so für eine kombinierte Rad- und Fußgängernutzung nicht ausgelegt, doch eine Innquerung für Radfahrer ist dringend notwendig. Bereits vor Jahren wurde ein fraktionsübergreifender Antrag stellvertretend für die Grüne Stadtratsfraktion von Karl Synek eingereicht, der einstimmig beschlossen wurde. Die Verwaltung wurde damit beauftragt, zu prüfen, wo und wie eine weitere Innquerung für Radfahrer*innen verwirklicht werden kann. Diese Prüfung muss nun ernsthaft und mit Nachdruck verfolgt werden. Alle Optionen sollten sorgfältig geprüft werden, um eine sichere und sinnvolle Querung für Radfahrer zu gewährleisten, ohne den historischen Steg zu opfern.

Die Diskussion um den Fünferlsteg zeigt, dass es nicht nur um den Erhalt eines historischen Bauwerks geht, sondern auch um eine vorausschauende Verkehrsplanung. Der Zustand der Brücke verdeutlicht, wie wichtig regelmäßige Instandhaltung ist, um teure Sanierungen oder Abrisse zu vermeiden. Gleichzeitig muss die Stadt Passau eine langfristige Strategie für den Fuß- und Radverkehr entwickeln, die sowohl den Denkmalschutz als auch die Mobilitätsanforderungen der Zukunft berücksichtigt. Diese Abwägung muss sachlich und mit Blick auf nachhaltige Lösungen geführt werden.

„Unser Ziel ist eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung, die den historischen Wert des Fünferlstegs berücksichtigt. Sollte eine Sanierung im Verhältnis zu einem Neubau finanziell tragbar sein, setzen wir uns für den Erhalt ein. Doch erst eine umfassende Prüfung kann diese Frage klären“, sagt Diana Niebrügge.

„Wir stehen für eine sachliche und pragmatische Politik. Entscheidungen müssen auf Fakten basieren – nicht auf voreiligen Festlegungen oder unvollständigen Informationen“, sagt Stefanie Auer.

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