Antrag zur Optimierung von Kindergarten- und Krippenplätzen in Passau

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Jürgen Dupper,

im Namen der Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen beantrage ich, dass der zuständige Ausschuss folgenden Beschluss fasst:

Die Verwaltung wird beauftragt, den aktuellen sowie den künftigen Bedarf an Kindergarten- und Krippenplätzen in Passau zu ermitteln. Dabei sollen insbesondere die folgenden Aspekte berücksichtigt werden:

  • Demografische Entwicklungen und Geburtenzahlen in Passau
  • Auslastung der bestehenden Einrichtungen in der Stadt
  • Zukünftige Wohnbauprojekte, die den Bedarf an Betreuungsplätzen beeinflussen

Begründung: Die frühkindliche Betreuung ist von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung unserer Kinder und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. In Passau verschärft sich die Situation zunehmend: Aktuellen Berichten zufolge warten zahlreiche Kinder auf einen Betreuungsplatz, während die bestehenden Einrichtungen überlastet sind.

Entwicklungschancen für Kinder: Frühkindliche Bildung hat einen nachhaltigen Einfluss auf die kognitive, soziale und emotionale Entwicklung von Kindern. Kinder, die in qualitativ hochwertigen Betreuungseinrichtungen gefördert werden, zeigen in der Regel bessere schulische Leistungen und sind sozial kompetenter. Sie lernen wichtige Fähigkeiten wie Teamarbeit, Kommunikationsfähigkeit und Problemlösung, die sie im späteren Leben benötigen.

Unterstützung der Familien: Eine verlässliche Kinderbetreuung ermöglicht es Eltern, Beruf und Familie besser zu vereinbaren. Gerade in Zeiten, in denen immer mehr Haushalte auf zwei Einkommen angewiesen sind, ist eine qualitativ hochwertige und ausreichende Betreuung unerlässlich. Wenn Eltern sicher sein können, dass ihre Kinder gut betreut sind, können sie sich auf ihre beruflichen Verpflichtungen konzentrieren, was zu einer höheren Lebensqualität für die gesamte Familie beiträgt.

Gesellschaftliche Verantwortung: Die Bereitstellung von Betreuungsplätzen ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die die Stadt Passau ernst nehmen muss. Es liegt im Interesse der gesamten Gemeinschaft, dass alle Kinder Zugang zu frühkindlicher Bildung und Betreuung haben. Ein Mangel an Betreuungsplätzen kann nicht nur die Familien belasten, sondern auch zu einem Ungleichgewicht führen, das langfristig die soziale Struktur der Stadt beeinträchtigt.

Fachkräftemangel: Aktuelle Berichte zeigen, dass in Deutschland mehr als 400.000 Kita-Plätze fehlen und rund 125.000 Fachkräfte zur Betreuung gesucht werden. Dies stellt auch Passau vor große Herausforderungen. Eine umfassende Bedarfsanalyse wird notwendig sein, um den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln und sicherzustellen, dass die Stadt über die Ressourcen verfügt, um diese Lücken zu schließen.

Einbindung der Bürger*innen: Bei der Analyse sollten die Perspektiven und Bedürfnisse von Eltern, Fachkräften und Trägern in Passau aktiv einbezogen werden. Dies fördert nicht nur die Transparenz, sondern auch das Vertrauen der Bürger*innen in die Entscheidungen der Stadt.

Die Prognosen gehen von einem Wachstum der Stadt in den nächsten Jahren aus. Dafür muss die Stadt gerüstet sein. Und idealerweise finden die Eltern wohnortnah eine Kinderbetreuung.

Finanzierung: Soweit der Antrag mit Kosten verbunden ist, sollen diese in den Haushalt 2025 eingestellt werden, oder der Rücklage entnommen werden.

Wir bitten um die zeitnahe Prüfung unseres Antrags und die Umsetzung der genannten Maßnahmen zur Optimierung der Kindergarten- und Krippenplätze in Passau.

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