Grüne setzen sich für eine unabhängige Beratung ein
Die grünen Stadträt*innen fordern einen Pflegestützpunkt für Passau. „Durch Pflegestützpunkte sollen Menschen zu allen Fragen im Vor- und Umfeld der Pflege beraten und die für sie in Betracht kommenden Hilfs- und Unterstützungsangebote koordiniert werden, um eine wohnortnahe und möglichst abgestimmte Versorgung und Betreuung zu erhalten“, erklärt Fraktionsvorsitzende Stefanie Auer.
„Gerade aus meiner beruflichen Tätigkeit als Hausarzt sehe ich häufig die Hemmnisse und Schwierigkeiten in der Betreuung pflegender Angehöriger“, sagt Dr. Stefan Hafner. „Eine unabhängige Beratung durch die kommunale Hand kann hier vieles erleichtern und in einer ohnehin schwierigen Lebenslage unterstützen.“ Betreuung und Pflege finde zum ganz überwiegenden Teil zu Hause statt. An- und Zugehörige würden Verantwortung übernehmen und sich damit teils enormen Mehrfachbelastungen aussetzen, stimmt der grüne Landtagsabgeordneter Andreas Krahl Hausarzt Hafner zu.
Einschneidende Veränderung oder schwierige Wege brauchen gute und individuelle Beratung, gerade wenn es gilt, derart wichtige Herausforderungen zu meistern. „Das hat die Staatsregierung erkannt, als sie vor mehr als zehn Jahren 60 Pflegestützpunkte im ersten Schritt versprochen hat. Dass davon jetzt erst ein Bruchteil realisiert wurde, geht zu Lasten der Betroffenen und lag bislang wesentlich am fehlenden Initiativrecht für die Gemeinden und Landkreise“, erklärt der pflegepolitische Sprecher Krahl. „Jetzt haben die kreisfreien Städte, die Landkreise und Gemeinden jedoch endlich die Möglichkeit ihre Pflegelandschaft vor Ort mit fachkundiger Beratung und effektiver Unterstützung optimaler zu vernetzen und diese Gelegenheit gilt es zu nutzen.“
Als Vorbereitung für den Antrag hat Stadtrat Hafner herausgefunden: „Nach Rücksprache mit bereits vorhandenen Pflegestützpunkten in Bayern werden diese Einrichtungen von vielen betroffenen Bürgerinnen gerne in Anspruch genommen.“
Aktuell gibt es in Bayern zehn Pflegestützpunkte. Das bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat hierzu auch ein Förderprogramm aufgelegt. „In Anbetracht der demographischen Entwicklung und einer immer älter werdenden Gesellschaft ist dies ein wichtiger Baustein, um ein Altern in Würde in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen“, nennt Hafner einen weiteren Grund, der für einen Pflegestützpunkt in Passau spricht. „Wir könnten uns auch vorstellen, dass eine Zusammenarbeit mit dem Landkreis sinnvoll wäre damit noch mehr Bürger*innen von der Hilfe profitieren könnten“, ergänzt Auer. Es sei ein schöner Zufall, dass die elf Passauer ILE-Gemeinden parallel das gleiche Ziel verfolgen würden und sich an den Landrat mit einem Schreiben gewendet haben. Auch Krahl stimmt zu, nirgendwo in Bayern, auch nicht in Passau, werde die Zahl derer, die Betreuung und Pflege benötigen in den nächsten Jahren abnehmen, im Gegenteil. Häusliche Betreuung und Pflege sei absolut systemrelevant. Systemrelevanz brauche Beratungs- und Unterstützungsstrukturen, überall in Bayern.
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