Stefanie Auer: „Brauchen mehr Frauen in der Kommunalpolitik“

Weltfrauentag – Gezielte Förderung und Ermutigung

„Mehr Frauen in der Kommunalpolitik ist mein Wunsch für Passau am Weltfrauentag“, sagt Fraktionsvorsitzende Stefanie Auer. „Im Passauer Stadtrat sind nur elf von 44 Mitgliedern Frauen. Das sind gerade einmal 25 Prozent.“ Frauen sind nach wie vor in politischen Ämtern unterpräsentiert. Je ländlicher die Kommune, desto kleiner der Frauenanteil in den politischen Gremien. Während der Anteil in den Stadträten bei rund 33 Prozent liegt, sind Bayerns Gemeinderäte zu rund 19 Prozent weiblich. „Parteien müssen gezielt Frauen fördern und ermutigen, sich kommunalpolitisch zu engagieren“, sagt Stefanie Auer. „Bei uns wird darauf ein großer Wert gelegt. Zum Beispiel gibt es bayernweit ein spezielles Frauenförderprogramm. Und hier bei uns in Passau unterstützen und ermutigen wir Frauen, sich politisch zu engagieren.“ Häufig würden es sich Frauen auch leider nicht zutrauen, für den Stadtrat zu kandidieren. Dabei sind Selbstzweifel unnötig. Am besten sei es im Vorfeld, einfach mit Stadträtinnen zu sprechen und – wenn es für einen passt – ausprobieren. „Sollte es mit einem Einzug in den Stadtrat klappen, hat man ja auch Kolleginnen und Kollegen, die man jederzeit Fragen kann, wenn man etwas nicht weiß“, sagt Stefanie Auer. „Und der Zusammenhalt unter den Passauer Stadträtinnen sei auch sehr gut.“

An der Spitze der Rathäuser sieht es – im Vergleich zu den Gremien – noch viel schlechter aus. In den 25 kreisfreien (Groß-)Städten hat sich die Anzahl der Männer und Frauen als Bürgermeister*innen 2020 nicht verändert. Wie schon vor sechs Jahren schafften es lediglich drei Frauen gegenüber 22 Männern, in Augsburg, Hof und Regensburg. Das entspricht einem Anteil von zwölf Prozent. So sei es auch nicht verwunderlich, dass es in Passau noch nie eine Oberbürgermeisterin gab. „Ich bin davon überzeugt, mehr engagierte Frauen im Stadtrat täten Passau gut“, sagt Stefanie Auer. „Der Stadtrat sollte ein Spiegelbild der Gesellschaft sein und das ist er noch nicht.“

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